DAS HOLOCAUST-SNAPCHAT-PROJEKT

Die Rückkehr

10. Dezember 2016

Abba Naor hat nie aufgegeben. Und das, obwohl ihm die Nazis alles genommen haben. Seine Familie, seine Träume, seine Identität. 1928 wurde er im litauischen Kaunas als Abba Nauchowicz geboren. Er wollte Schauspieler werden, sang für sein Leben gern. Doch dann kamen die Nazis. Er musste für die jüdische Ghettopolizei singen, um etwas Brot zu bekommen. Das ständige Hungern setzte ihm zu, sein größter Traum: sich einmal satt essen.

Schon als Kind musste der Litauer ins Ghetto Kaunas, später in die Konzentrationslager Stutthof und Kaufering. In Dachau wurde er dann auf einen Todesmarsch geschickt. Die Nazis zerstörten seine Jugend, die Bilder von damals wird er nicht mehr los. Manchmal sieht er seine Mutter wieder vor sich stehen, als flüchtigen Schatten. Sie wurde in Auschwitz vergast. Er sagt, dass er zwar aus dem KZ befreit wurde, doch geistig ist er noch immer dort. Auch an seinem Nachnamen haftete zu viel Leid. Nach der Befreiung änderte er ihn in Naor.

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